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Fachinformation

Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft

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Ansprechpartnerin

Laila Guhlmann

Dieser Link führt zu einer Liste aller Fächer, welche die Person betreut.

Kontakt

Hier erhalten Sie die Kontaktinformationen der Ansprechperson.

Bibliotheksbestand und Erwerbung

In der Bibliothek der DMG findet man umfangreiche Literatur aus den Gebieten der Semitistik, Arabistik, Iranistik, Turkologie und Indologie, vorwiegend aus den sprachwissenschaftlichen Disziplinen, aber aus anderen wissenschaftlichen Gebieten wie Geschichte, Ethnologie, Literatur, Kultur- und Kunstwissenschaften. Weiterhin wurden Bücher zu australischen und verschiedenen afrikanischen Sprachen sowie zu sinotibetischen (Chinesisch) und tibetobirmanischen (Birmanisch, Tibetisch) Sprachen, zu Japanisch und zu indigenen amerikanischen Sprachen gesammelt.

Unter der alten Systematikgruppe Theologie findet man z.B. eine umfangreiche Sammlung an Übersetzungen der Bibel und unter der alten Systematikgruppe Arabisch eine Sammlung an Ausgaben, Übersetzungen und Kommentaren zum Koran.

Heute umfasst der Buchbestand 69.000 Bände. Er beinhaltet einen historischen Buchbestand bis zum Erscheinungsjahr 1845 von ca. 21.100 Titeln. Darunter sind wertvolle Bücher zu finden wie eine erste lateinische Übersetzung des Korans (1543), der erste ins Deutsche übertragene Koran (1772) und die älteste europäische Darstellung der arabischen Grammatik (1505) sowie ein Wiegendruck aus dem Jahre 1498 (eine Übersetzung des medizinischen Lehrbuches von Avicenna).

Der heutige Schwerpunkt bei Erwerbungen für die Bibliothek der DMG liegt auf den Fächern Arabistik und Islamwissenschaft mit Kerngebiet Vorderer Orient und Nordafrika. Andere Gebiete der Orientalistik können auf Nutzerwunsch bei Literaturbeschaffungen berücksichtigt werden. Erwerbungsvorschläge können hier eingereicht werden.

Finden und Benutzen

Der Buchbestand der Bibliothek der DMG ist im Magazin der Zweigbibliothek Vorderer Orient/Ethnologie aufgestellt und muss über das Discovery-System Ha:Lit bestellt werden. Die Auslieferung der bestellten Medien erfolgt über die Theke der Zweigbibliothek Steintor-Campus. Die Ausleihe von Literatur mit Erscheinungsjahr älter als 100 Jahre erfolgt nur in den Lesesaal, alle anderen Bücher werden auch außer Haus verliehen.

Im Lesesaal der Zweigbibliothek Vorderer Orient/Ethnologie befindet sich ein Bereich mit allgemeinen Nachschlagewerken und Wörterbüchern sowie zu Handschriftenkatalogen.

Ältere, noch nicht im Online-Katalog der ULB zu findende Titel können teilweise über den Image-Katalog der ULB  bzw. müssen über den Kartenkatalog vor Ort recherchiert werden.

Über die Webseite des an der ULB betreuten Fachinformationsdienstes Nahost-, Nordafrika- und Islamstudien findet man über das Fachportal MENALIB, Virtuelle Fachbibliothek MENAdoc, auch digitalisierte Titel aus dem Bestand der Bibliothek der DMG, hier auch die gedruckten älteren Kataloge zu den Beständen der Bibliothek der DMG.

Die Benutzung von Handschriften, wissenschaftlichen Nachlässen und anderen Sonderbeständen ist nur mit schriftlicher Voranmeldung möglich. Benutzungswünsche sind an die Ansprechpartnerin zu richten.

Gelehrten-Nachlässe der DMG

Die mit einem * gekennzeichneten Namen sind im Verzeichnis von Pohlus zu finden.

Geschichte der Bibliothek

Die Bibliothek der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft ist eine Fachbibliothek für orientalistische Disziplinen. Im Jahr 1845 führte der Wunsch deutscher Gelehrter, die Kenntnis über die Völker Asiens und Afrikas in Deutschland zu vertiefen und in weiteren Kreisen zu vermitteln, zur Gründung der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft (DMG). Halle bildete im 18. Jahrhundert einen Mittelpunkt zu diesen Studien. Als wichtiges Zentrum des Pietismus wurde Halle Ausgangspunkt für die Missionstätigkeit: Theologen wie Christoph Theodosius Walther (1699-1741) und Christian Friedrich Schwartz (1726-1789) arbeiteten als Missionare in der Dänisch-Halleschen Mission (1706-1845) in Tranquebar in Indien.

 

Wichtige neu erschienene Bücher und Werke zu Sprache und Region wurden durch Kauf erworben oder gingen über Tausch mit anderen Einrichtungen und Bibliotheken ein. Aufgrund des Anwachsens der Bibliotheksbestände und die Notwendigkeit deren Unterbringung wurde 1890/91, nach dem Zugang von über 4000 Bänden aus Nachlassbibliotheken, eine Vereinbarung mit der Königlichen Universitätsbibliothek getroffen, dass die Katalogisierung dieser Bestände durch Letztere erfolgen sollte. Im Gegenzug beließ die Gesellschaft ihre Bibliothek in Halle und stellte sie den Benutzerkreis der Universitätsbibliothek zur Verfügung.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es zur Auflösung aller Gesellschaften in Deutschland und somit zur Unterbrechung der wissenschaftlichen Tätigkeit der DMG. Durch die Spaltung Deutschlands konnte eine Zulassung in den damaligen westlichen Besatzungszonen erreicht werden. Von der Gesellschaft wurde eine „neue“ Bibliothek ins Leben gerufen, die in den folgenden Jahren an verschiedenen Standorten (ab 1976 an der Universität Gießen) untergebracht war. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde zwischen dem Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Sachsen-Anhalt und dem Vorstand der DMG im Jahre 1993 ein neuer Vertrag abgeschlossen, der sich am Vertrag aus dem Jahre 1925 orientierte. Es wurde vereinbart, dass die Bibliothek in Halle belassen wird und die Bestände aus der Gießener Bibliothek nach Halle überführt werden. Die ULB übernahm weiterhin die Aufgaben der Verwaltung, Unterbringung und bibliothekarischen Betreuung der Bibliothek der DMG, welches seit diesem Zeitpunkt den Schriftentausch der Gesellschaft einschloss.